Blutrache
Allerliebster Leser, es erfreut mich unermesslich dich wieder hier begrüßen zu dürfen. Auf das du dich an den nun folgenden Zeilen erfreuen magst. Fühle dich einfach gut unterhalten von einer Aneinanderreihung von Worten. Bedenke dabei immer das eine:
"Es sind nur Worte, die tun niemandem weh. Sie können nicht verletzen, noch Gebäude zum Einsturz bringen, noch sonst etwas."
Worten liegt nur eine einzige, winzig kleine Fähigkeit inhärent. Sie können die Biochemie eines Gehirns ein unscheinbares bisschen umsortieren.
Das ist jedoch nichts gegenüber der Fähigkeit aufs Töpfchen zu gehen.
Da die meisten von euch, gewiss vor geraumer Zeit den Besuch des Töpfchens erlernt haben dürften, sollten diese par Worte keinen Schaden anrichten.
So höre ich also auf, herum zu lamentieren, zu schwänzeln und zu bauchpinseln und schweife ohne weitere Umwege direkt auf den Hauptteil ab.
Wenn man nach einer Antwort auf eine Frage sucht, sollte man stets das Offensichtliche mit einbeziehen.
Unsere geliebte Sträflingsgaleere die MS Dschörmanie, hat in den letzen Jahren kräftig damit begonnen von ihrer Sandbank zu rudern. Was sich, wie wir ja festgestellt haben als äußerst schwieriges Unterfangen erweißt. Der überdimensionale Anker mit der stolzen Gravur:
"In Führender Position dienen wir! (made in USA)"
steckt noch immer tief im Boden.
Zu allem Überfluß wurden die Galeerensklaven in den letzen Jahrzehnten auch noch ausgewechselt. Wo einst der Muskelbepackte Adonis sein Ruder ganz alleine schwang, hocken nun fünft fettleibige alte Weiber auf der Ruderbank. Schade das sie schon beim Atmen ins Schwitzen geraten. Doch so läuft es eben auf Sand. Im Takt eines fernöstlichen Galeerentrommlers schnaufen und stöhnen sie vor sich hin.
Im blinden Gehorsam, der festen Überzeugung das falsche zu tun. Und dennoch nicht von ihrem Tagewerk ablassen zu können. Beständig auf Koffein, Nikotin, Alkohol und der Antibabypille, rudern sie weiter. Ihrem eigenen Aussterben entgegen.
Natürlich nicht ohne den Gedanken, einer unerfüllten Erwartungshaltung.
Unter Deck, angekettet an die Wände des Laderaums, der stolze Adonis. Verkümmert, abgemagert, zusammengekauert.
Hinter dem Ruder, prächtig uniformiert der Kapitän. Immer noch eine imposante Erscheinung, leider kaum noch fähig selbst zu stehen, stützt er sich auf sein Ruder. Sein Kompass zeigt schon lange nicht mehr nach Norden.
Der erste Maat, ein seltsamer hutzeliger Kauz der ständig die Peitsche schwingt und die ganze Zeit irgend welche seltsamen Anekdoten von seinem geheiligten Land zum Besten gibt.
Und so steht der Status Quo, nunmehr seit 80 Jahren unverändert auf der Sandbank.
Getrieben nur von einem einzigen Gedanken, Rache!
Ein Motor der nicht mehr richtig rund läuft, eine Kardanwelle die ihre besten Jahre hinter sich hat. Ohja Hass ist ein starker Antrieb meine Lieben.
Eine Seltsamkeit. Übertragen über Generation. Verbreitet in jedem Schauspiel. Das Schreckgespenst der MS Dschörmanie. Aberkannt, jede große Persönlichkeit. Des draufhauens und Stigmatisierens nicht müde werdens.
Dabei die Realität der Welt, mehr und mehr aus den Augen verlierend.
"Imperia US Amerika."
Führ wahr hat der Hass den Herrscher blind werden lassen. Den Aufstieg des Drachen einfach nicht gesehen. Getrieben einzig vom egozentrischen Weltbild des wahren Feindbildes.
"Deutschland"
So vergeudete das Imperium seine Ressourcen. Noch immer daran glaubend, die Geister einer längst vergangenen Welt, könnten sich erneut erheben. Dabei soll der Planet sich doch "Am US Amerikanischen Wesen, genesen"
Verteidigungsposten rund um den Globus, besetzt mit stolzen Helden, allzeit bereit zum Kampf und für das Vaterland in der Fremde ihr Leben zu lassen.
1.000.000 Kampfbereite US Amerikanische Jungs, weit ab von zuhause, verteilt auf über 800 Stützpunkten in aller Herren Länder. Dort sitzen sie und putzen ihren Karabiner. Und setzen langsam Staub an. Keine Ziele mehr dort draußen, keine Armeen mehr zu bekriegen.
Nur noch die Schwärme aus Baggern, Bauarbeitern und Drohnen die vom Drachen in die Welt entsannt werden um unser Habitat nach seinem Antlitz neu zu formen.
Und so tappt das Imperium weiter durch die Dunkelheit. Geblendet von seinem eigenen Hass, seiner Vorstellung von Blutrache an einem Feind der längst nicht mehr existiert.
Herrscher über defragmentierte Arbeiter und Bauernstaaten die kaum noch fähig sind, für sich selbst zu denken. In vollständiger Abhängigkeit zum Imperium.
Noch immer im Glauben an die eigene Allmacht.
So schwindet er dahin, geht den Weg alles irdischen. Der ewigen Bestimmung folgend. Schlussendlich auch nicht mehr als ein weiterer Halm unter der Sense des Schnitters.