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03.08.2024 07:12

Das Zünglein an der Waage

Meine geliebten Freunde und Erzfreunde, schön euch wieder hier begrüßen zu dürfen.


In der heutigen Geschichte geht es um das bevölkerungsreichste Land des Planeten Erde. Wir sprechen natürlich von Indien.


Indien ist ein wahrhaftiges Einhorn in der jüngeren Menschheitsgeschichte. Seit das britische Empire, Indien nach guter alter Tradition in zwei Teile zerrissen hat, nämlich Indien und das heutige Pakistan.


Ja verlorenes Wissen meine Lieben. Indien und Pakistan sind im Grunde ein und das selbe. In beiden Ländern wird die selbe Sprache gesprochen. In Indien spricht man das allseits bekannte "Hindi" in Pakistan hingegen wird das allseits unbekannte "Urdu" gesprochen. Beide Sprachen sind jedoch lediglich Varietäten der selben Einzelsprache. Soll bedeuten, ein Inder kann sich ohne Probleme mit einem Pakistani unterhalten, Briefwechsel austauschen oder das gegenseitig geschriebene Wort lesen.


Auffällig sind die Amtssprachen beider Länder. Diese sind bis heute nämlich neben Hindi bzw. Urdu, auch noch Englisch.


Allein dieser gravierende Eingriff in die Souveränität eines Landes, verdeutlicht den Status Indiens und Pakistans bis heute.


Hinzu kommt erschwerend. Indien hatte niemals einen tatsächlichen Unabhängigkeitskrieg. Die offizielle Besatzungszeit Indiens durch das britische Empire währte beinahe 100 Jahre. Von 1858 bis 1947. Königin Victoria hatte in Britisch Indien den Namen "Kaiserin von Indien"


Der politische Einfluss Englands gilt bis heute als gesichert. Zwar sorgte die Ikone "Mahatma Gandhi" für eine sogenannte friedliche Unabhängigkeit. Angesichts der Tatsache, das Mahatma Gandhi allerdings in London Jura studierte, spricht kaum für eine echte Unabhängigkeit. Es spricht einiges für eine Englische Puppe, welche Indien vor dem vollständigen Chaos und der damit einhergehenden Unregierbarkeit bewahren sollte. So konnte englischer Einfluss in fast voller Stärke aufrecht erhalten werden.


Bis heute nämlich fristet Indien obgleich seiner gewaltigen Bevölkerung auf der Weltbühne ein merkwürdiges Schattendasein. Man kann im Grunde eines feststellen. Indien befindet sich in einem lethargischen Zustand. Indien ist offiziell eine Parlamentarische Demokratie mit 29 Bundesländern.

Falls jemand hier zufällige Ähnlichkeiten zu tatsächlich existenten anderen Demokratien fest zu stellen vermag. So mag dies an der selben Demokratie gebenden Instanz liegen.


Indien verfügt über keine Wehrpflicht, sondern über eine Berufsarmee, welche 1,4 Millionen Soldaten befiehlt.


Indien hat am 18. Mai 1974 seine erste erfolgreiche Spaltung von Atomkernen in Kettenreaktion unternommen. Der Test trägt bis heute den Namen „Operation lächelnder Buddha“ Es handelte sich um eine Implosion in 107 Metern Tiefe.


Diese Tatsache spricht sehr für eine tatsächliche Unabhängigkeit Indiens. Hingegen spricht die Unfähigkeit die gewaltsam auferlegte Herrschaftsform namens parlamentarischer Demokratie nicht abschütteln zu können, für einen funktionsfähigen Stillstand des Föderalen Systems Indiens.


Dennoch hat auch Indien in Sachen Militär bis heute kräftig zugelegt. Obgleich beinahe das gesamte Indische Arsenal von Mütterchen Russland geliefert wurde, besitzt Indien heute eine funktionsfähige Rüstungsindustrie.


Der geteilte Nachbar Pakistan, welcher es heute auf immerhin 225 Millionen Einwohner bringt, hat seinen ersten erfolgreichen Atomtest am 28. Mai 1998 abgehalten. Der Test bekam keinen Namen, sondern einen Codenamen. Wie es ja auch bei den US Amerikanern üblich war. Pakistan nannte die Explosion somit Chagai-I . Als Verantwortlich für den erfolgreichen Test gilt das pakistanische Äquivalent von Mahadma Gandhi.  Abdul Qadeer Khan ist bis heute in Pakistan ein Nationalheld. Er besuchte unter anderem die TU Berlin.


Pakistan unterhält heute 651.000 Soldaten. Auch Pakistan hat keine Wehrpflicht, sondern eine Berufsarmee.


Beide Länder und natürlich nicht zu vergessen, der freundliche Drache aus der Nachbarschaft haben eine gemeinsame Sandkiste. "Die Kaschmirregion"


Dieses kleine Fleckchen Erde ist die durch das damalige britische Empire erklärte Spielwiese beider Länder geworden. Hier herrscht praktisch permanenter Kriegszustand. Die Kaschmirregion ist so etwas wie der Gazastreifen. Die Region hat 6,9 Millionen Einwohner mit einer Besiedlungsdichte von 433 Menschen pro km². Hier muss man also wirklich zielen um jemanden zu treffen. Zum Vergleich. Der Gazastreifen hat eine Besiedlungsdichte von 5829 Menschen pro km². Dort braucht man nicht zielen um rote Farbe aus Körpern auslaufen zu sehen.


Ansonsten gibt es durchaus gewisse Überschneidungen.


Das Pakistanische Militär besteht übrigens in der Hauptsache aus chinesischer Hardware, welche allerdings zu seiner Zeit en gros vom russischen Bären adaptiert wurde. In Pakistan buhlte allerdings nicht nur der Drache um die Gunst der Pakistanis. Auch der geheiligte Gott Imperator der USA, ist mit starken Kräften vor Ort. Sowohl China als auch die USA, spielen gerne mit der Pakistanischen Armee Kriegsspiele in Manövern durch.  In Pakistan wächst die anti Amerikanische Stimmung, weil der Ami seit 2004 mindesten 3000 Pakistani durch Drohnenangriffe abgeschlachtet hat. Diese Vorbehalte werden durch wohl platzierte Werbemaßnahmen gehegt und gepflegt.  Freilich ist fragwürdig, ob diese überhaupt notwendig wären. Erklärtes Kredo der USA ist schließlich bis heute "lieber gefürchtet als geliebt zu werden"


Auf jeden Fall zeigen sie Wirkung. Die USA pachteten 2001 den Flugplatz Shamsi und wandelten ihn in das Shamsi Airfield um. 2011 mussten die USA diesen Flugplatz  nach einem 15 tägigen Ultimatum räumen. Der Räumungsbefehl kam nicht überraschend. Die USA vernichteten zwischen 2004 und 2011, durch ihren 11. September Rachefeldzug die oben benannten 3000 Pakistaner. 

Im Jahre 2021, versuchten die USA dann erneut einen Luftlandestützpunkt in Pakistan zu erwerben. Dieses Unterfangen wurde durch das stetig steigende Misstrauen gegen den Imperator, zunichte gemacht. 


Inzwischen kann man Pakistan getrost als Wirtschaftspartner Chinas und Russlands ansehen. Wobei es keine militärische Abkommen zwischen den drei Ländern gibt. Pakistan hat 2024 ein offizielles Ersuchen zur Aufnahme in den Brics Staatenbund eingereicht. Dieser wurde bislang allerdings nicht angenommen. Gründe für diese Zögerlichkeiten finden sich in Indien, welche zu den Gründungsländern der Brics zählen. Zudem wähnt man Pakistan in einer anhaltenden Bonhomie gegenüber den vereinigten Staaten von Amerika. Für China ist die Wahl relativ einfach. China würde am liebsten alle ins Boot holen, doch wenn es abwägen muss zwischen 1,4 Milliarden Indern und 225 Millionen Pakistani, die es durch vollautomatisierte Lieferketten zu versorgen gilt, ist die Entscheidung keine schwere.


Im Nachbarland Indien hingegen können die US Amerikaner besser Fuß fassen. Erklärtes Ziel der USA ist es, Indien  unabhängiger von russischen Rüstungsgütern zu machen. Im Umkehrschluss also Abhängiger von den eigenen. In dieser Kaskade umschwärmen die Handelsvertreter der US Amerikanischen Waffenproduzenten, Indien regelrecht.

Auch politisch sieht es in Indien für Captain Amerika einfach besser aus. Denn anders als in Pakistan, wo die Bevölkerung zu 97% aus Muslimen besteht, befinden sich in Indien 82% Hinduisten. Obgleich oder gerade wegen der Kolonialzeit sind die Inder den USA gegenüber deutlich aufgeschlossener als Pakistan. Auch haben die USA in der jüngeren Vergangenheit deutlich weniger Hindus als Muslime erschossen, bombardiert, gefoltert oder anderweitig unterhalten. Wobei man niemals vergessen darf. Die USA begehen keine Kriegsverbrechen. Sie haben das Gottgegebene Monopol gegen jeden der ihnen irgendwie dumm kommt mit Entschlusskraft vorzugehen. Amen!


Eines bleibt jedoch unbestritten. Sowohl Indien als auch Pakistan mit ihrer Gesamtbevölkerung von 1,6 Milliarden Menschen, könnten in den Tagen die da vor uns liegen zum Zünglein an der Waage avancieren.


Niemand, wirklich niemand möchte es sich mit einem der beiden Länder verscherzen. Gleichsam müssen beide mit einer gewissen Contenance behandelt werden. Bedingt durch die unglückliche Ausgangssituation der Gewaltsamen Teilung Indiens durch das britische Empire, hat England seiner  Zeit das Fundament für einen faktisch ewigen Konflikt gegossen.


Gerade der Glaubenskonflikt zwischen den äußerst aggressiven und missionierfreudigen Moslems in Pakistan und den deutlich gemäßigteren Hinduisten in Indien garantiert ein praktisch ewig schwelendes Flämmchen der gegenseitigen Verachtung.