Paradigmenwechsel Russland 2023
Meine lieben, lieben Leser, diese Ausgabe ist eine besondere Ausgabe.
Sie orientiert sich weniger an bestehenden geostrategischen Taktiken, sondern mehr an der Rede des russischen Gesichts für die Öffentlichkeit, Herrn Putin. Gemeint ist die einmal pro Jahr stattfindende Rede zur Lage der Nation in Russland.
Diese Rede war am 21.02.23
Das Sinnbild der Russischen Führung, Herr "Wladimir Wladimirowitsch Putin " sprach als Inhaber der Russischen Präsidentschaft auch in diesem Jahr diese Rede.
Es ging in dieser Rede um die Vergangenheit und die Zukunft Russlands.
Russland ist durch den Zerfall der Sowjetunion, starken westlichen Prägungen ausgesetzt gewesen. Die Marktwirtschaft mit all ihren angeblich selbst verwaltenden Regularien wurde in Russland eingeführt. Das hat Russland zu einer Menge Aufschwung verholfen. Es jedoch technologisch im Regen stehen lassen.
Nun da der Westen immer aggressiver agiert und sich in seinem eigenen Narrativ bedroht fühlt, muss auch Russland sich verändern. So die Argumente Putins.
Der Schwerpunkt liegt auf Russland, der russischen Infrastruktur. Starken Infrastrukturprogrammen, sowie der Stärkung des Binnenmarktes.
Auch wünscht sich Russland eine Rückkehr von russischem Geld und russischer Macht. Für diese Rückkehr wird es wohl Generalamnestien geben. Bereits begangene Wirtschaftsverbrechen sollen straffrei bleiben, sofern die am Fiskus vorbei geschleusten Gelder zurück nach Russland transferiert werden und dort ihren Dienst tut.
Russlands Führung verspricht nicht nur eine Generalamnestie, sondern darüber hinaus auch ein Willkommen als Held. Jeder russische Milliardär der sich nun auf seine Heimat besinnt, soll geehrt werden.
Natürlich ging das Ganze auch mit einer Handfesten Drohung einher. So wird Russland nämlich ab diesem Jahr damit beginnen, Kollaborateure mit dem Westen als "Vaterlandsverräter" zu kriminalisieren. Im Klartext bedeutet es das Bestechung, Korruption, Vorteilsnahme und und und, nun keine Bagatelldelikte mehr sein werden, sondern als Schwerstverbrechen geahndet werden.
Sehr auffällig an dieser Rede zur Lage der Nation war die Bezogenheit auf Macht und Geld.
Russlands Führung hat eines klar gestellt. „Wenn du Reich bist, bist du entweder für uns oder gegen uns, einen Mittelweg gibt es nicht mehr“
Die normale Russische Bevölkerung wurde im Grunde nur am Rande erwähnt.
Und um jedem zu verdeutlichen wer der Feind ist, mit wem eine Kooperation nach den oben genannten Bedingungen nicht mehr möglich ist, hat sich die Rede an das westliche Narrativ vom „wir sind der Westen“, nahtlos angeschlossen.
Es gibt nun keine semifreundlichen Staaten mehr. Kooperation mit Deutschland, Frankreich, Schweden den USA ist weiterhin möglich. Jedoch immer unter dem Aspekt der potenziell feindlichen Betrachtungsweise. Wer mit den USA oder einem klar als westlich definierten US Satellitenstaat weiterhin Geschäfte abwickelt und dabei russische Interessen unterwandert, kann alles verlieren.
Dabei gesteht die Russische Führung auch ihre Vergangenheit ein. Sie wollte die westliche Marktwirtschaft und den westlichen Reichtum. Was Russland jedoch niemals wollte, waren westliche Narrative im Bezug auf ihre Lebensweise. Doch das wäre nicht einmal das schlimmste gewesen. Das Schlimmste war der technologische Stillstand der unter der Marktwirtschaft Einzug erhielt.
Dazu führte Russland die nicht eingetroffenen Prognosen des Westens an. Mit gewisser Spitzfindigkeit. Was seltsam altmodisch anmutete, sofern die Übersetzung ins Deutsche halbwegs zuverlässig war.
Nun kommt die Stimme Russlands zum Bildungssystem. Hier sollen Veränderungen besonders tiefgreifend wirken. Auf allen Ebenen soll umgedacht werden. Russland will seine Bevölkerung nun auch auf die Automatisierung vorbereiten. Das Bildungssystem soll vollständig umgekrempelt werden und eher dem der UDSSR ähneln als dem heutigen.
Interessanter Fakt am Rande: Russland erhöht seinen Mindestlohn auf 19242 Rubel, was 239,16€ entspricht. Pro Monat wohlgemerkt.
Gleichzeitig will Russland in verschiedenen Bereichen die Steuerbelastungen senken.
Bürokratie effektiver und näher am Menschen gestalten und weg gehen von der forcierten Trennung zwischen Mensch und Staat.
Unterm Strich muss man eine Sache sehen.
Russland und Deutschland, schlagen derzeit sehr ähnliche Kurse ein. Man kann das überall auf der Welt beobachten. Alle US dominierten Satellitenstaaten verändern sich radikal.
Alle schwenken in etwa in die selbe Richtung.
Mehr technologischer Fortschritt, Bildungssysteme die wieder an destruktiver Kreativität interessiert sind, erhebliche Aufrüstung der Waffentechnologie, eine Abschottung vor dem vermeintlichen Feind.
Alle müssen den selben Drahtseilakt überwinden.
Nämlich weg zu kommen von fettleibigen Pragmatikern, vom Alkoholkranken Sesselpuper, von der Kinderlosen Lehrerin, hin zum normalen Menschen. Nur dann kann es auch wieder in die Zukunft gehen.
Dazu kommt die Merkwürdigkeit der Waffentechnologie. Befinden wir uns doch in einer Paradoxen Patt Situation. Die größte jemals gezündete Wasserstoffbombe, hatte einen 30 km Detonationsradius. Die AN602 wurde 1964 gezündet. Tatsächlich muss man davon ausgehen das der heutige Werkzeugstand, Kernspaltungen ermöglicht welche die Kohäsion, tektonischen Platten beeinträchtigen könnte
Es spielt einfach keine Rolle mehr ob die US Hegemonie auf Russland schießt oder ob Russland eine 1000MT Explosion direkt an seiner eigenen Eurasischen Plattengrenze zündet. Das Ergebnis wäre identisch.
-Kakerlakendynastie-
Unterm Strich ist Putins Rede zur Lage der Nation nicht sehr überraschend. Sie schließt nahtlos an Xi Xinpings 14. 5 Jahres Plan für China an.
Auch der Westen hat sich seit 2020 um wenigstens 50° Grad gedreht.
Wir streben alle in die Selbe Richtung. Die Völker der größten Volkswirtschaften der Welt wandern in eine autokratische Zukunft mit militärischer Disziplin. Dabei sollen sich eisenharte Feindbilder manifestieren welche die Wirtschaftsleistung und den Erfindergeist der Bevölkerung ankurbeln.
Dafür gibt es auch einen sehr guten Grund. Bedingt durch die Automatisierung welche in 20 Jahren einen Großteil aller Unterschichtenberufe obsolet werden lässt, muss man jetzt vorsorgen. Wenn wir nämlich keine Kassierer, LKW Fahrer, Paketboten und und und mehr brauchen, müssen wir natürlich neue Beschäftigungsmodelle erfinden.
Die Machtstruktur des Geldes würde sich ansonsten, binnen weniger Jahren auflösen.
Autokratische Militärregime sind zumindest ein Ansatz für umfangreiche Beschäftigungsmodelle. Das Militär hat gewisse Möglichkeiten die der zivile Bereich nicht hat.
Zudem muss man eines verstehen. Unsere Führer wissen was kommt, doch sie verstehen es selbst nicht. Sie können sich eine automatisierte Welt nicht vorstellen. Oder die Vorstellung bereitet ihnen Kopfschmerzen. Denn sie müssen alles, wirklich alles verändern. Angefangen bei der Erziehung der Frau bis hin zur Ausgestaltung eines sinngebenden gesamtgesellschaftlichen Konstruktes zwischen Erwartungshaltungen und Machbarkeit.
In 20 Jahren würde die heutige Brutalität in der human Domestizierung, die absurden unerfüllbaren Erwartungshalten zu furchtbaren Verwerfungen führen. Das Volk das unsere Führer heute erzieht wird in 20 Jahren entweder eine soziale Atombombe werden oder die Zukunft der Menschheit voran bringen.
Das wahrscheinlichste Szenario liegt in einem Ambivalenten Konstrukt. Ein Staatssystem das mit großen und fiesen Worten nur so um sich wirft. Mord und Totschlag aus jedem Kanal schreit. Was im Bereich der tatsächlichen Handlungsebene jedoch immer zahmer wird.
Kriege die zwar Wortgewaltig aber Bildarm, dramaturgisch aufbereitet werden. Und zwar in trauter Einigkeit mit dem vermeintlichen Feind.
Daneben neue Arbeitszeitmodelle. Die 4 Tage Woche, die Telearbeit und wer weiß was sonst noch kommt. Die neue Generation muss bereits heute auf den Müßiggang von morgen vorbereitet werden. Sie muss darauf vorbereitet werden, was es bedeutet sein Leben zum Teil selbst zu verwalten und verantwortungsbewusst damit umzugehen.
Eine Bevölkerung die immer weniger repetetive Aufgaben wird übernehmen müssen, hat etwas gewonnen. Nämlich Raum zum nachdenken. Selbstbestimmtheit.
Es wird keinen anderen Weg mehr geben. Den Fortschritt kann niemand stoppen. Die alte Welt endete 2020. Sie stirbt langsam aber sie stirbt.
Unserer Führer glauben im Moment es wäre die beste Methode die Emotionen des Volkes auf Krieg einzuschwören. Angst und Schrecken zu verbreiten.
Niemals sollte man außer acht lassen, wie alt unsere Führer sind und nach welchen Konzepten sie denken. Obgleich sie sich natürlich auch beraten lassen so, streben sie derzeit relativ Bedingungslos dem Chinesischen Vorbild hinterher. Ohne darüber nachzudenken welche Vergangenheit China in den letzten 80 Jahren zu bewältigen hatte und welche sie selbst.
Die Geostrategie des US Imperiums ist nicht gerade modern. Sie eifert blind nach, ohne dabei die eigenen Errungenschaften zu berücksichtigen. Offenkundig ist dem US Imperator nicht bekannt das es die Erfindung der flexiblen Leine gegeben hat.