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16.07.2023 09:38

Sanbei Fanghulin Gongcheng Projekt

Herzallerliebste Leserschaft, zu unterhaltendes Publikum, willkommen zu einer weiteren Episode.

Es ist wieder einmal soweit. Nach dem drei Schluchten Staudamm, dem längsten Autobahn und Schienennetz der Erde, dem ersten vollautomatischen Drohnen-Träger der Welt, plant China nun sein nächstes Projekt.

Es ist nicht gerade der Durchschnitt. Es ist ein Systemsprenger. Noch größer und noch länger als alles davor. China geht die Dinge nun in einem Maßstab an, den man tatsächlich als Terraforming bezeichnen kann.

Und nein, es handelt sich nicht um eine kleine Plastikkuppel in der das Leben auf dem Mars geübt wird. Es handelt sich um ein Bauprojekt hier bei uns auf dem Planeten Erde. Erschaffen von Menschen.

Worum geht es denn nun eigentlich?

China hat im Jahre 1978 das Sanbei Fanghulin Gongcheng Projekt ins Leben gerufen. Mit dem Ziel die Ausbreitung der Wüste Gobi in China zu verhindern.

Besser bekannt als Chinas grüne Mauer.

Mit dieser Maßnahme möchte China gegen die Desertifikation vorgehen. So wurden in den letzten Jahrzehnten Millionen km² an Grünflächen angelegt und Bäume gepflanzt um die Ausdehnung der Wüste Gobi in den Griff zu bekommen.  Tatsächlich hat China auf diese Weise seinen inländischen Waldbestand in den letzten 40 Jahren um ganze 10%, nämlich von 5% auf 15% steigern können.

Versandung ist jedoch nach wie vor ein großes Problem. Jeder kennt sicher die Wanderdüne in Dänemark. Wind und Wetter sorgen für die Versandung eines kleinen Bereichs der sich unaufhörlich vorwärts bewegt und sogar schon ganze Häuser unter sich begraben hat.

Die Wüste Gobi ist ein wenig größer als die dänische Wanderdüne. In den Augen Chinas ist die Wüste Gobi nun im Weg. Sie stört Infrastrukturprojekte Richtung Mongolei und Russland. Obgleich China bereits einiges durch die Wüste gebaut hat. Autobahnen, Pipelines, Schienennetze. Allerdings müssen all diese Projekte durch enorme Dämme vor dem ewigen Staubsturm geschützt werden.

Das geht China auf die Nerven. Und wir alle wissen, wenn China etwas juckt, dann kratz China nicht an der Schramme herum. Es fragt nach der Wurzel des Übels und dreht ihr den Hahn zu.

In China gibt es einen Ausspruch der eigentlich auch bei uns Geltung finden sollte. Man pflanzt den Baum nicht damit man selbst in seinem Schatten ruhen kann, sondern damit es die Kinder oder Kindeskinder können.

Diese Voraussicht der Chinesen ermöglicht niemals zuvor dagewesen Infrastrukturprojekte.

Deshalb plant China nun seine grüne Mauer zu erweitern.

Das Sanbei Fanghulin Gongcheng Projekt soll bis 2050 zu einer regelrechten Utopie werden.

Durch die gigantischste nur vorstellbare Entsalzungsanlage der Erde.

 

China will dem gelben Meer einen künstlich angelegten Arm hinzu fügen und ihn bis in die Wüste Gobi führen.

Das Bauprojekt übernimmt der Drache höchstpersönlich, für die Durchführung der Entsalzung und die Umkehr der Desertifikation, hat China eine neue Mitarbeiterin auf seine Seite ziehen können.

Mutter Natur, reicht dem Drachen nun ihre helfende Hand. Andere Imperium mögen von Gott persönlich gesegnet worden sein. Auch China findet: "Schöne Worte, sind eine gute Sache wenn man kleinen Kindern, spannende Geschichten näher bringen möchte."

Ausgangspunkt der Operation, soll die kleine idyllische Hafenstadt Qinhuangdao werden. Von dort sind es schließlich nicht einmal 700 Kilometer bis in die innere Mongolei. Für Chinesische Verhältnisse ein Katzensprung.

Geplant ist ein Kanal, welcher das Wasser des Gelben Meeres, direkt in Chinas trockenste Regionen leitet. Ein künstlich angelegtes Flussbett mit 80 Metern breite, rund 700 Kilometern Länge und durchschnittlich 4 Metern Tiefe. Also eigentlich gar nicht der Rede wert. Die Bauzeit schätzt China gerade einmal auf 35 Jahre ein. Der Kanal soll dann permanent ungefähr 224 Milliarden Liter Wasser Enthalten.

Dieses Wasser hat zwei Aufgaben. Zum einen soll es in ein künstlich angelegtes Entsalzungsbecken fließen. Wasserbassins sollen in der Wüste Gobi, sowie der inneren Mongolei entstehen. Jeweils etwa einen km² groß, allerdings nur wenige Zentimeter tief.

Auf diese Weise sollen riesige von Salz verkrustete Flächen entstehen, auf denen das hergeleitete Salzwasser bereits nach wenigen Jahren nicht mehr im Wüstenboden versickern kann. Die durch Verdunstung, stetig stärker und härter werdende undurchlässige Schicht aus Salz, bietet so eine ideale Isolationsschicht.

Auf diese Weise möchte China in der Mongolei, sowie der Wüste Gobi, neue Wolken erzeugen. Praktisch Wasserreservoirs in der Luft. Welche dann natürlich zu einhundert Prozent aus Süßwasser bestehen.

Das Ganze soll dann mit den entsprechenden Wetterbeobachtungsstationen gekoppelt werden. Diese Stationen stehen bereits heute und messen kontinuierlich, verschiedenste Werte. So stellen sie beispielsweise die Veränderung der Luftfeuchtigkeit über die Jahre dar.

Denn das Sanbei Fanghulin Gongcheng Projekt, existiert ja bereits seit vielen Jahren. Es gibt bereits unzählige künstlich angelegte Flussarme, Aquädukte, Stauseen, Wasserbassins. Welche alle das selbe Ziel verfolgen. Nämlich Süßwasser dorthin zu leiten, wo kaum etwas vorhanden ist und Chinas grüne Mauer voran zu treiben.

Tags: china