Skip to main content
06.02.2022 13:26

Nervengift Medien

Unser Geist ist ein fragiles, zerbrechliches und flüchtiges Organ.

Sind wir jung, schwebt unser Kopf in den Sphären der Übersinnlichkeit. Wir Kinder glaubten an Vampire, an den Weihnachtsmann und an Magie.

Werden wir älter, verlieren wir unseren Glauben an Fabeln und Legenden. Jedenfalls die meisten von uns.


Wir haben aus der Erfahrung gelernt. Zudem müssen die Geschichten unserer Kindheit vor denen des Alltags zurück weichen.


Dennoch existiert ein Omnipräsenter Blutsauger, der unseren Glauben an das Übersinnliche stehts aufs neue anzufachen versucht.


Das liebe, lineare Medium. Also der Fernseher oder die Zeitung und das Radio.


Diese drei Formen der Erzählweise, füttern uns jeden Tag mit erdachten Fabeln und Geschichten. Dinge die keinesfalls in der Realität existieren, sondern seit vielen Jahren in unseren Köpfen herumspuken.


Wir haben unseren Kindlichen Glauben an Vampire und Weihnachtsmänner gegen einen Glauben an Nazis, Reichsbürger, Vergewaltiger und Corona Leugner, ausgetauscht.


Im Grunde wäre das nicht weiter schlimm. Wir sind nun einmal so. Wir benötigen Monster. Schließlich wollen wir daran glauben, selbst die Guten zu sein.


Aber Halt. Schauen wir uns einmal den Unterschied zu unseren richtigen Geschichten an. Egal an was wir uns so erinnern, woran wir zurückdenken. Unsere Geschichten hatten immer auch das Gute. Jemand war da, die Monster zu bekämpfen. Dann und wann, war das Monster am Ende gar nicht so böse, sondern unterhielt sich ab und an einfach gerne mit Geschirr. Märchen und Legenden haben normalerweise eine Seele und ein Herz.


Unsere alltägliche Narrativ Überflutung, kann das nicht von sich behaupten. Im Gegenteil. Die Dogmatik der linearen Informationen in unserer Welt und unserer Zeit ist immer identisch.

Sie ist geprägt von Hoffnungslosigkeit, also vom Defaitismus. Sie beläd jeden der ihr mit seinen Sinnen Aufmerksamkeit schenkt mit Schuld und Sühne.


Eine Erlösung ist weder in Sicht, noch wird sie angeboten. Der Tenor ist immerwährend:


"Du bist böse, wenn du nicht denkst, was du denken sollst."

"Du bist böse, wenn du nicht handelst, wie du handeln sollst."

"Du bist böse, wenn du bist wie du bist."

"Du bist böse, wenn du nicht an unsere Feindbilder glaubst."


Lineare Medien, bestehen nur aus einer Strategie. Aus Drohgebährden.


Dazu haben sie einen spezifischen Aufbau, welcher ihr gewolltes Sinnbild unterzeichnet.


Sie lassen keine Zeit zur Besinnung. Nehmen wir das Medium Fernseher als Beispiel. Das Programm ist auf jedem Sender, exakt gleich aufgebaut.


Im Stündlichen Stakkato wird eine Suggestion von Lebendigkeit erschaffen.


Darin liegt auch die eigentliche Toxizität der Medien. Innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne, wird unser Gehirn animiert, verschiedenste Gemütszustände anzunehmen.


Es werden Ambivalente Zustände am Laufenden Band gezeigt und als Normalität abgetan. Wir selbst sind weder in der Lage, die dort verherrlichte geistige Verfassung nachzuahmen, oder sie auch nur im Ansatz zu verstehen. Schon aus dem Grund, weil der Begriff "Zeit" in Medien, keine Rolle spielt. Wenn man den Fernseher 10 Stunden laufen lässt, wird einem die durchschnittliche Aktivität einer ganzen Woche gezeigt.


Könnten wir innerhalb dieser Zeitspanne, ein solches Maß an Aktivitäten vollbringen, wären wir mir Supermann und Batmann im selben Club.


Trotzdem wirkt dieser rasante und stets lebendig erscheindene Ablauf des Fernsehens auf uns. Es wirkt wie jedes Nervengift wirkt. Wir fühlen uns besser und nicht mehr so alleine, wenn die ewig jammernde Scheibe mit uns spricht. Und das obwohl wir keine Widerworte geben können. Niemals wird uns die Kiste antworten.


Deshalb ist die Langzeitwirkung dieser Psychoaktiven Droge auch so verheeren. Linearen Medien sind heute einer der Hauptauslöser für psychische Krankheiten. Depressionen, Wahnvorstellungen, der geistige Verfall in Ambivalente Zustände die dem des Fernsehbildes entsprechen.


Und das obgleich die Entzugserscheinungen sogar für die betroffenen, unübersehbar sind. Menschen mit spektraler Abhängigkeit reagieren sofort auf das Ausbleiben, linearer Medien.

Sie werden nervös, fühlen sich allein. Es ist ihnen zu ruhig, wenn die Berieselung fehlt. Diese Menschen halten einen Zustand ohne lineare Medien nicht mehr aus.


Es ist wie bei einem Alkoholiker der immer einen gewissen Pegel seines Nervengifts benötigt.

Was an dieser Situation halt tatsächlich perfide ist, sind die Langzeitfolgen für die Betroffenen.

Sie sind im festen Glauben das Richtige zu tun, ja sogar etwas Gutes zu tun. Sie geben an "Man müsse sich ja informieren."


Es ist ein Teufelskreis.