Russlands Strategie in der Arktis
Die Welt gehört Imperien. Doch Imperien kommen und gehen. Derzeit gibt es eigentlich nur zwei Imperien auf der Welt. Russland & China und die US Hegemonie.
Russland war lange Zeit der Feind der USA. Egal ob wir vom bösen Iwan, dem Iron curtain oder anderen erdachten Feindbilder sprechen. Gegenwärtig genießt Russland mal wieder ein wenig Schonzeit. Der geheiligte Gott Imperator USA, hat einfach zuviel zu tun.
Doch wie es sich für eine ordentliche Weltmacht gehört, nutzt sie ihre Schonzeit.
Russland hat nämlich eine Strategie. Während der Drache mit seiner Seidenstraße den Süden ausbaut, kümmert sich der Bär um den Norden.
Russlands Pläne sind ambitioniert und teuer. Technologisch anspruchsvoll und tatsächlich auch erst beim heutigen Stand der Technik, durchführbar.
"Eine ganzjährig befahrbahre Wasserstraße zur Arktis"
Für diesen Zweck benötigt Russland modernste Werkzeuge. Neue Eisbrecher müssen vom Stapel gelassen werden. Eisbrecher einer Dimension, welche die Welt bisher so nicht kannte. Russland ist ohnehin das einzige Land der Erde, welches über eine Nennenswerte Flotte von Eisbrechern verfügt. Die Russen haben etwa 40 Schiffe mit dieser Funktion. Entsprechend ausgereift sind natürlich auch die russischen Kenntnisse in diesem Bereich.
Um jedoch eine ganzjährig befahrbare Straße zu errichten, benötigt es mehr. Weshalb Russland ein Milliardenprojekt ausgerufen hat. Binnen der nächsten Jahre, bis 2025 sollen bereits die ersten 5 von insgesammt 12 Megaeisbrechern auf ihrem Weg ins ewige Eis sein.
Unter dem Projektnamen 23550 wird dann eine ganze Flotte russische Eisbrecher die Nordost passage sichern und befahrbar machen.
Dieses Projekt hat in vielerlei Hinsicht einen Strategischen Mehrwert für Russland. Zum einen schaffen die Russen auf diese Weise einen Seeweg der einfach 5000 Kilometer kürzer ist als die Südroute. Dadurch wird die Nordost Passage die Zukunft der Containerschiffe darstellen. Die langsamen Riesenfrachter benötigen auf dem Nordost weg nämlich nur 35 Tage Reisezeit, während sie auf der Südlichen Route ganze 48 Tage unterwegs sind. Dazu kommt die Sicherheit, welche die Nordost Passage bietet. Sie wurde nicht durch US Amerikanische Spaltungskriege in ein Piratenverseuchtes Haigewässer verwandelt, sondern ist ruhig und kalt.
Auf der anderen Seite hat Russland auf diese Weise, uneingeschränkten Zugang und Zugriff zur Arktis. Russland hat bereits den Arktis Vorsitz übernommen und eine militarisierung der Arktis in seinem Namen vorgesehen. Das Russische Gebiet, welches sie auf der Arktis beanspruchen ist gigantisch. Es handelt sich um 1,2 Millionen km². Somit hat sich Russland durch technologischen Vorsprung einfach einmal ein Gebiet gekrallt das mehr als vier mal so groß ist wie Deutschland. Ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Einfach weil der Ammi, schlicht und ergreifend noch nicht so weit ist.
Obgleich der US Imperator mit 28 Flugzeugträgern die unangefochtene Seestreitmacht Nr. 1 darstellt, ist leider keiner seiner Flugzeugträger in der Lage im Winter durch die Nordost Passage zu fahren. Ebenfalls verfügen die USA lediglich über 4 Eisbrecher. Das reicht einfach nicht.
Somit hat unser geheiligter US Imperator dem bösen Iwan, an dieser Stelle nichts entgegen zu setzen. Man könnte auch sagen. Die USA haben es einfach verpennt.
In Kombination mit der Chinesischen Seidenstraße, entsteht so ein Verkehrs und Transportnetz, welches vollständig in Chinesisch Russischer Hand liegt.
Angesichts solcher Generationen übergreifender Projekte, sollte sich der europäische punching ball lieber etwas früher als später Gedanken darüber machen, ob die US Amerikanische Seite wirklich in die Zukunft führen kann.
Die USA sagen es selbst "Wir beobachten Russland sehr genau" ironischer Weise trifft es den Kern der Sache. Mehr als anschauen ist nämlich nicht drinn.